ADHS in der Realschule
In der Realschule können die Herausforderungen und der Umgang mit der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) besonders ausgeprägt sein. Die Schwierigkeiten beziehen sich insbesondere auf das Verhalten und die Lernfähigkeit von Schülern.
Herausforderungen und Schwierigkeiten
Schüler mit ADHS stehen beim Übergang von der Grundschule zur Realschule vor besonderen Herausforderungen. Die höheren akademischen und umweltbedingten Anforderungen der Realschule können die Symptome von ADHS verschärfen oder zusätzliche Schwierigkeiten aufdecken. Praktische Probleme, wie die Einnahme von Psychostimulanzien in der Schule, können ebenfalls auftreten. Diese Herausforderungen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsexperten und Schulpersonal, um eine ganzheitliche Betreuung der betroffenen Schüler zu gewährleisten (Thompson et al., 2003).
Was wissen Lehrkräfte in Realschulen über ADHS?
Eine systematische Überprüfung hat gezeigt, dass Lehrer in der Realschule oft über die Symptome von ADHS und effektive Strategien zur Klassenraumintervention informiert sind. Dennoch besteht ein Wissensdefizit in Bezug auf andere Merkmale, Ätiologie, Prognose und Behandlung von ADHS. Eine der stärksten Prädiktoren (Anzeichen) für korrektes Wissen war die Teilnahme an Fortbildungen über ADHS. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, Lehrkräfte umfassend über ADHS zu schulen, um eine erfolgreiche Integration und Unterstützung der betroffenen Schüler zu gewährleisten (Mohr-Jensen et al., 2019).
Psychologische Variable und Verhaltensvariablen
Bei Schülern der 10. Klasse in Istanbul wurde festgestellt, dass ADHS-Symptome mit psychologischen und Verhaltensvariablen wie Depression, Angst, Wut und Sensationssuche korrelieren. Zudem war der ADHS-Score höher bei Schülern mit Substanzgebrauch und selbstverletzendem Verhalten. Diese Ergebnisse legen nahe, dass bei Jugendlichen mit ADHS regelmäßig auf Suizidalität und komorbide psychiatrische Symptome gescreent werden sollte (Evren et al., 2014).
Behandlung und Unterstützung
Die Behandlung von ADHS in der Realschule kann durch gezielte Interventionen im schulischen Umfeld unterstützt werden. Der Einsatz von multidisziplinären Teams, wie dem Child and Adolescent Mental Health Service (CAMHS), kann helfen, die schulischen Schwierigkeiten von Schülern mit ADHS zu bewältigen. Diese Teams arbeiten eng mit den Schulen zusammen, um eine umfassende Betreuung zu bieten, die sowohl von Familien als auch Lehrern positiv aufgenommen wird (Thompson et al., 2003).
ADHS in der Realschule in der Gesamtschau
ADHS stellt in der Realschule eine bedeutende Herausforderung dar, die eine umfassende Schulung der Lehrkräfte und eine enge Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsexperten und Schulen erfordert. Durch gezielte Interventionen und Unterstützung können die schulischen und sozialen Erfahrungen von Schülern mit ADHS verbessert werden.
Wissenschaftliche Studien zu ADHS in der Realschule
Mohr-Jensen, C., Steen-Jensen, T., Bang-Schnack, M., & Thingvad, H. (2019). What Do Primary and Secondary School Teachers Know About ADHD in Children? Findings From a Systematic Review and a Representative, Nationwide Sample of Danish Teachers. Journal of Attention Disorders, 23, 206 – 219.
Thompson, A., Morgan, C., & Urquhart, I. (2003). Children with ADHD Transferring to Secondary Schools: Potential Difficulties and Solutions. Clinical Child Psychology and Psychiatry, 8, 103 – 91.
Evren, C., Dalbudak, E., Evren, B., Can, Y., & Umut, G. (2014). The severity of attention deficit hyperactivity symptoms and its relationship with lifetime substance use and psychological variables among 10th grade students in Istanbul.. Comprehensive psychiatry, 55 7, 1665-70.
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